Die Angst vor dem Coronavirus hat die Stadt und das ganze Land ergriffen, nicht zuletzt durch die anfänglich stark dramatisierende Medienberichterstattung. Die Folge: Viele Menschen verfallen in Panik, nehmen Hamsterkäufe vor, reihen sich teils ohne konkrete Veranlassung in die langen Schlangen zur Testung auf das Virus ein oder kaufen im medizinischen Bereich dringend benötigte Materialien auf.

Doch eines wird dabei nicht bedacht: Angst schwächt das Immunsystem – und ein gut funktionierendes Immunsystem ist der beste Schutz vor einer Erkrankung (mehr dazu unten). Vorweg möchte ich Sie ermuntern, ruhig zu bleiben und sich nicht zu unsinnigen Aktionen treiben zu lassen. Unter anderem ruft auch der Vorsitzende des Berliner Gesundheitsausschusses in einem Interview auf Radio eins zur Besonnenheit auf.

Was hat es mit dieser Form des Coronavirus auf sich, und ist es wirklich so gefährlich?

Coronaviren sind schon seit Mitte der 1960er Jahre bekannt und können sowohl Menschen als auch verschiedene Tierarten befallen. Beim Menschen sind Coronaviren für 10-35 % der gewöhnlichen Erkältungen verantwortlich (DocCheck). Das jetzt durch die zahlreichen Erkrankungen in China und inzwischen auch Europa ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückte neuartige Coronavirus SARS CoV-2 ruft ebenfalls vorwiegend Atemwegssymptome hervor. Teilweise gibt es schwere Verläufe, das so genannte schwere akute Atemwegssyndrom oder SARS (severe acute respiratory syndrome).

Meist äußert sich die Krankheit mit Fieber und Husten, in einem geringeren Teil der Fälle können auch Kurzatmigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen auftreten. Seltener kommt es zu Übelkeit/Erbrechen, einer verstopften Nase oder Durchfall. In den aus Deutschland bekannten Fällen trat bei 38 % auch Schnupfen auf. Übertragen werden die Coronaviren vornehmlich durch Tröpfcheninfektion, seltener durch Schmierinfektion von Oberflächen.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ergibt sich aus den aus China vorliegenden Daten, dass 80 % der Erkrankungen mild bis moderat verlaufen sind. Bei 14 % der Erkrankten gab es zwar schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verläufe, bei 6 % war der Zustand kritisch bis lebensbedrohlich. Für die außerhalb von China aufgetretenen Fälle werden Beobachtungen gemeldet, dass der Anteil milder Krankheitsverläufe deutlich höher als 80 % ist, die Sterblichkeit soll bei 1-2 % liegen. Für Deutschland liegt die Sterblichkeit nach Zahlen des RKI aktuell bei 0,24 % (114 Todesfälle bei 27.436 Fällen, Stand 24.03.2020). Panik ist also nicht angebracht, Achtsamkeit allerdings genauso wie generell in der Grippesaison.

Nachtrag: Einen sehr guten Beitrag dazu gab es am 14.03.2020 auf Radio eins
Nachtrag: Kritische Stellungnahme aus der evidenzbasierten Medizin “COVID-19: Wo ist die Evidenz?”
Nachtrag: Und hier drei sehr gute Beiträge von Prof. Sucharit Bhakdi, der davor warnt, was die aktuellen Maßnahmen für Folgen haben können:

Anfälliger für schwere Verläufe sind vor allem Personen, deren Immunsystem geschwächt ist. Hierzu zählen z. B. ältere Menschen, Personen mit Herz-, Lungen-, Leber- oder Krebserkrankungen, Diabetiker sowie Menschen, die z. B. durch immunsuppressive Medikamente wie Cortison in ihrer Abwehr geschwächt sind.

 

Was können Sie tun?

Es gibt zwei Wege, wie Sie sich vor einer schwereren Erkrankung schützen können. Der erste besteht in einem Ansteckungsschutz. Hier gilt, was auch zur Vorbeugung gegen Grippe und grippalen Infekten gilt:

  • Häufigeres Händewaschen mit Seife für 20-30 Sekunden
  • Vermeiden, die Hände zu Mund, Nase und Augen zu führen
  • Auf Händeschütteln verzichten
  • Abstand von Menschen mit Atemwegsinfekten halten
  • Wer an einer Atemwegserkrankung leidet, sollte möglichst zu Hause bleiben
  • Nur in die Armbeuge oder in Taschentücher, die hinterher entsorgt werden, husten  und niesen

 

Frisches Obst und Gemüse unterstützen das Immunsystem

 

Der zweite Weg, den ich für besonder wichtig halte, besteht darin, Ihr Immunsystem zu stärken. Auch hier gibt es ein paar einfache Methoden:

  • Stress und Angst reduzieren – durch die Ausschüttung von Stresshormonen wird die Immunabwehr geschwächt
  • Viel frisches biologisch angebautes Obst und Gemüse essen – das versorgt den Organismus mit den für ein gut funktionierendes Immunsystem notwendigen Vitalstoffen
  • Ausreichend Schlaf
  • Bewegung an der frischen Luft
  • Alkohol und Nikotin reduzieren
  • Eventuell – aber nicht zwingend – Zufuhr von Nahrungsergänzungsstoffen wie Vitamin C, Polyphenolen (z. B. in Granatapfel, Kurkuma, Vitalpilzen), Zink oder Selen

Nachtrag: Immunbooster Knoblauch-Zitronen-Kurkuma-Kur
Nachtrag: Informationen von Dr. med. Andres Bircher zum Umgang mit der Coronavirus-Infektion

Bei schwereren Erkrankungen wurden in China gute Erfahrungen mit intravenös zugeführten hohen Dosen von Vitamin C gemacht, wie in diesen Videos beschrieben wird (auf Englisch):

Insgesamt ist auch zur Vorbeugung alles geeignet, was gut freie Radikale binden kann – und das können Sie in der Regel gut über eine ausgewogene Ernährung zuführen.

Weitere Informationen:
Häufig gestellte Fragen werden u. a. vom Robert-Koch-Institut und vom Bundesgesundheitsamt beantwortet. Von beiden Stellen werden auch weiterführende Informationen zur Verfügung gestellt.